Erlebnispädagogik
Leben ist Lernen
Dieser Satz beinhaltet das, was Erlebnispädagogik ausmacht. Wir leben jeden Moment unseres Daseins, aber natürlich beschreiben wir nicht alles auch als Er – leben. Ein Geschehen wird zum Erlebnis, wenn es bewusst wahrgenommen und im Nachhinein reflektiert und erinnert wird. Dabei spielt es keine entscheidende Rolle, ob die Reflexion von außen angeleitet ist. Entscheidend ist, dass die Begebenheit einen Eindruck hinterlässt, der sich aus dem Alltag abhebt und der zumindest kurzzeitig im Gedächtnis gespeichert bleibt.
Dieses Erleben will die Erlebnispädagogik ermöglichen und nutzen, indem sie Situationen eröffnet oder schafft, die das erlebbar machen, was den Kinder und Jugendlichen zu ihrer Förderung und Entwicklung dient.
Erlebnisse lassen sich in vielerlei Bereichen eröffnen. Im Rahmen des Arbeitsbereiches Tiergestützte Therapie/ Erlebnispädagogik der Jugendhilfe Olsberg nutzen wir z. Zt. hauptsächlich folgende Bereiche:
- Wandern/ Wanderreiten
- Bachbegehungen
- Klettern in Naturfels und Halle
- Mobile Seilgartenelemente
- Niedrigseilgarten
- Holzbau
- Bogenschießen
- Kanufahren
In diesen Bereichen werden bei der Arbeit mit Einzelnen folgende Ziele mit der Erlebnispädagogik angegangen:
- Verantwortung für sich selbst übernehmen
- Selbstvertrauen aufbauen
- Grenzen erfahren und evtl. erweitern
- Eigene Fähigkeiten entdecken und nutzen lernen
- Sich eigene Ziele setzen und verfolgen
- Durchhaltevermögen entwickeln
- Frustrationstoleranz erweitern
- Konstruktiv mit den eigenen Ängsten umgehen
- Problemlösungsstrategien entwickeln und einüben
Bei der Arbeit mit Gruppen geht es außerdem um weitere Ziele:
- Teamfähigkeit verbessern
- Aufeinander achten lernen
- Angemessenes Vertrauen in andere entwickeln
- Im Wettkampf Regeln einhalten
- Verlieren lernen
- Konfliktlösungsstrategien entwickeln und einüben
Der sportliche bzw. Bewegungsaspekt der verschiedenen Bereiche fördert bei den Kindern und Jugendlichen die Bewegungserfahrung. Sie lernen den eigenen Körper und seine Bewegungsmöglichkeiten besser kennen, die gesamte Psychomotorik wird verbessert.
Die Erfahrung von Natur mit allen Sinnen ist für Kinder wichtig, die bisher wenig Kontakt mit natürlichen Umgebungen hatten. Das Wahrnehmen von Stille und Lärm, Wind und Wetter, Farben, Formen und Lebewesen kann die Kinder befähigen, sich selbst zu spüren und ein Gespür für ihre Umgebung zu entwickeln.
Verschiedene Landschaften in der näheren Umgebung und in Ferienmaßnahmen können beeindrucken, beruhigen, aber auch beängstigen und zum Probieren und Spielen Anreiz geben.